Das Beziehungskonto: Ein sinnvolles Werkzeug in der Paarberatung Köln!
- Claudia Roberts
- 14. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Mai

Der große psychologische Forscher und Therapeut John Gottman hat herausgefunden, dass es ein unsichtbares Beziehungskonto gibt, dass jedes Paar führt. Darauf werden unbewusst alle Einzahlungen und Abbuchungen innerhalb der Beziehung registriert. Das bedeutet, wir achten sehr genau darauf, ob es ein Gleichgewicht im Nehmen und Geben gibt- Sprich- welche Abbuchungen und Einzahlungen auf dieses Konto gemacht werden, so Claudia Roberts (Paarberatung Köln) über das Beziehungskonto. .
Die „Währung“ und Intensität musss dabei nicht immer die gleiche sein: Es zählt, was für die Beziehung investiert wird. Das kann neben Geld auch Zeit, Interesse, moralische Unterstützung, Geschenke, tatkräftige Hilfe oder Zuhören sein. Jeder kann das geben, was ihm möglich ist. Das Beziehungskonto muss auch absolut nicht immer ausgeglichen und eins zu eins gefüllt werden.
Nur sollte es unterm Strich mehr oder weniger ausgeglichen sein über die Zeit.
Aber was bedeutet es überhaupt, Abbuchungen und Einzahlungen zu leisten?
Abbuchungen von diesem Konto wären beispielsweise Unachtsamkeiten, Verletzungen, Unzuverlässigkeit, einseitiges Geldausgeben, Kleinlichkeit, Unfreundlichkeit.
Auch das ist bis zu einem gewissen Grad normal in einer Beziehung, es kommt vor.
Allerdings: Wenn man dauerhaft mehr „abhebt“, als an Guthaben darauf ist, entsteht eine Schieflage.
Unzufriedenheit entsteht. In dieser Phase erhalten „kleine“ Themen höhere Bedeutung, als wenn ein Ausgleich bestünde. Sie wiegen schwerer.
Dies sollte ein Signal sein, wieder einzuzahlen und weitere Abbuchungen zu vermeiden.
Wenn man erst einmal tief in den Schulden steckt, ist der Aufwand, das Konto wieder in Ordnung zu bringen wesentlich höher als vorher.
Sprich: Die Konflikte schmerzen mehr, sind mit sehr viel mehr Arbeit an der Beziehung zu beheben, benötigen mehr Aufmerksamkeit und Energie.
Einzahlungen können zB. sein: Zuhören, nette kleine Botschaften, Die Lieblingsschokolade einzukaufen, Den Abenddtermin mit den Kumpels/den Freundinnen zu verschieben weil es dem Partner/der Partnerin nicht gut geht, ein Kuss im Vorbeigehen..
Ganz negative Folgen hat es, wenn die Schulden stattdessen geleugnet werden, und weiter versucht wird, abzuheben Dann entsteht Beziehungs - Konkurs.
Um diese Schieflage zu vermeiden und die Beziehung im Gleichgewicht zu halten und positiv zu beeinflussen gibt es einige sehr gute Möglichkeiten:
Denn das Verhältnis, ob die Schieflage entsteht, ist selbst zu steuern- vorausgesetzt, jeder ist sich dieser „Abbuchungen“ vom Beziehungskonto bewusst:
Die 5:1 Regel:
Auch diese Regel ist wissenschaftlich gut erforscht.
Sie besagt, dass ein Ausgleich zu negativen Ereignissen in der Beziehung möglich ist, wenn es 5 korrigierende Erfahrungen gibt, sprich:
Wenn für eine Verfehlung (oder Abbuchung vom Beziehungskonto) 5 positive Aktionen erfolgen (Einzahlungen) besteht die Möglichkeit, dass bei der verletzten oder gekränkten Person eine Gefühl des Ausgleichs entsteht:
Man spürt: Jetzt ist es vergessen, jetzt ist es wieder gut.
Andersherum klingt es bedrohlicher für die Beziehung:
Wenn auf 1 Abbuchung des Beziehungskontos oder auf eine Verletzung der Partnerschaft oder des Partners nicht 5 Einzahlungen, also fünf positive Erfahrungen erfolgen beginnt die Schieflage.
Das bedeutet: Auf eine Verletzung oder einen Beziehungsfehler sollten 5 positive Dinge erlebt werde vom verletzten Partner damit ein Ausgleich entstanden ist und die Verletzung geheilt ist.
Zu beachten dabei:
Wichtig ist, sich generell zu verständigen, was Verletzungen für jeden sind , also was der Partner- so wie er eben ist- als verletzend empfindet- und womit diese Verletzungen wieder ausgeglichen werden können.
Und diese Abstimmung sollte es immer mal wieder geben.
Die beste Einzahlung ist es, das Wir- Gefühl zu stärken;
Die Zusammengehörigkeit zu bekräftigen und dabei zu wissen, dass es dazugehört , dafür auch ein Stück Ego aufgeben zu müssen!
Ein weiser Mann aus dem Showbusiness, Joachim Fuchsberger, der eine jahrzehntelange glückliche Ehe geführt hat, hatte ein wie ich finde, sehr gutes Konzept, lange glücklich zu bleiben. Er nannte es die vier V:
Verstehen, Vergessen, Verzichten, Verzeihen !
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